Transport von Pathogenen bei der Uferfiltration

PATHOGENE IM UFERFILTRAT

An der TU Berlin werden Simulationen für eine Risikoabschätzung des Transports von hygienisch relevanten Mikroorganismen und Viren bei der Uferfiltration durchgeführt.

Messungen und Experimente

Identifizierung von Schlüsselprozessen beim Transport von Pathogenen unter variablen hydraulischen und geochemischen Bedingungen.

Modellierung

Prozess-basierte Simulation des Transports von Pathogenen bei der Uferfiltration zur Entwicklung eines Managementplans.

Toolbox

Entwicklung einer modell- und prozess-basierten Tool-Box für Anwender aus der Praxis.

Hintergrund

Während sich die Wissenschaft in der Vergangenheit vor allem dem Schicksal pathogener Bakterien gewidmet hat, ist unser Wissen über den Verbleib von pathogenen Viren in aquatischen Systemen lückenhaft. Sie gelangen mit den Ausscheidungen von Mensch und Tier ins Abwasser oder direkt in die Umwelt. Bisherige Resultate zum natürlichen Rückhalt in Sedimentkörpern sind sehr widersprüchlich (Krauss & Griebler, 2011). Sicher ist, Viren können in der aquatischen Umwelt über mehrere hundert Tage infektiös bleiben und somit über den Einsatz der Uferfiltration auch ins Trinkwasser gelangen. Hinzu kommt, dass bei Viren die „infektiöse“ Dosis mit einem aktiven Viruspartikel viel geringer ist als bei pathogenen Bakterien (ca. 100 Zellen) (Krauss & Griebler, 2011).